Global Sourcing

Global Sourcing bezeichnet die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen über Ländergrenzen hinweg. Im Gegensatz zur lokalen Beschaffung, bei der Lieferanten und Abnehmer im selben Land ansässig sind, zeichnet sich Global Sourcing durch eine räumliche Trennung von Liefer- und Empfangsort aus. Diese geografische Ausdehnung der Beschaffungstätigkeiten erfordert eine besondere Berücksichtigung internationaler Transaktionen und deren spezifischer Rahmenbedingungen sowie Risiken.

Hintergrund

Historisch betrachtet war die Beschaffung von Gütern im Auslang schon immer von großer Bedeutung. Insbesondere die Beschaffung von Rohstoffen, die im eigenen Land nicht oder nur begrenzt verfügbar waren. Bereits in der Antike wurde Handel über viele tausend Kilometer und dutzende Landesgrenzen hinweg betrieben um besondere oder knappe Güter zu beschaffen. Durch die Globalisierung und die Digitalisierung hat sich die Bedeutung von Global Sourcing in den letzten Jahrzenten allerdings rapide verändert. Bestand bspw. Anfang des 20. Jahrhunderts außer durch von Schiffen wochenlang transportierte Post keine Kommunikationsverbindung zwischen Europa und China, können Konsumenten heute mit einem Klick ein Produkt aus Fernost bestellen, bezahlen und nur Tage später dank Luftfracht in Händen halten.

Die zunehmende globale Konkurrenz, steigende technische Anforderungen an Produkte und ein kontinuierlicher Kostendruck zwingen Unternehmen dazu, neue Beschaffungsmärkte zu erschließen und die dort vorhandenen Potenziale zu nutzen. Durch die beschriebenen neuen Möglichkeiten der globalen Beschaffung lassen sich dadurch auch für Unternehmen die Vorteile internationaler Standortfaktoren nutzen, wie bspw. ein günstigeres Lohnniveau, ein Überangebot an Rohstoffen, besondere staatliche Förderungen, Vermeidung von Zöllen usw.

Die Entscheidung für einen Import wird häufig durch die hohe Leistungsfähigkeit ausländischer Hersteller bei gleichzeitig niedrigeren Produktionskosten begünstigt. Zudem haben Entwicklungen wie der europäische Binnenmarkt und die wirtschaftliche Öffnung osteuropäischer Länder die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte erheblich erleichtert.