Cash Value Added

Berechnung und Messung

Die Berechnung des CVA erfolgt in mehreren Schritten: CVA = Operating Cash Flow - Capital Charge

Der Operating Cash Flow wird dabei als EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) abzüglich der ökonomischen Abschreibungen ermittelt. Die ökonomischen Abschreibungen unterscheiden sich von den bilanziellen Abschreibungen und basieren auf den ursprünglichen Investitionsausgaben sowie der erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauer.

Der Capital Charge repräsentiert die Kapitalkosten und wird als Produkt aus dem investierten Kapital und den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) berechnet. Das investierte Kapital umfasst dabei das Anlagevermögen zu Wiederbeschaffungskosten sowie das betriebsnotwendige Umlaufvermögen.

Die Berücksichtigung der Wiederbeschaffungskosten ist ein wichtiges Merkmal des CVA, da hierdurch Substanzerhaltung und Inflationseffekte explizit einbezogen werden. Dies führt zu einer realistischeren Darstellung der tatsächlichen ökonomischen Wertschöpfung.

Unterschiede zu traditionellen Kennzahlen

Der CVA bietet mehrere Vorteile gegenüber traditionellen Performance-Kennzahlen. Durch die Verwendung von Cashflows statt buchhalterischer Gewinne wird die Manipulationsanfälligkeit reduziert. Die Berücksichtigung ökonomischer statt bilanzieller Abschreibungen führt zu einer besseren Abbildung des tatsächlichen Werteverzehrs.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Berücksichtigung des gesamten Kapitaleinsatzes einschließlich der Kapitalkosten. Dies fördert einen effizienten Umgang mit knappen Ressourcen und verhindert Fehlinvestitionen. Die Einbeziehung der Wiederbeschaffungskosten ermöglicht zudem eine realistische Einschätzung der Substanzerhaltung.

CVA im Kontext der Unternehmenssteuerung

Als Steuerungskennzahl unterstützt der CVA das Management bei verschiedenen Entscheidungen. Er eignet sich besonders für die Beurteilung von Investitionsprojekten, da er den gesamten Lebenszyklus einer Investition berücksichtigt. Die Kennzahl hilft dabei, zwischen wertschaffenden und wertvernichtenden Aktivitäten zu unterscheiden.

Im Rahmen des Performancemanagements kann der CVA als Basis für Vergütungssysteme dienen. Die Orientierung am CVA fördert unternehmerisches Denken und Handeln auf allen Managementebenen. Dabei ist wichtig, dass die Zielgrößen realistisch und beeinflussbar sind.

Branchenspezifische Anwendung

Die Bedeutung des CVA variiert je nach Branche. In kapitalintensiven Industrien wie der Automobilbranche oder der Chemischen Industrie ist der CVA besonders relevant, da hier die Investitionszyklen lang und die Kapitalkosten hoch sind. In weniger kapitalintensiven Branchen wie dem Dienstleistungssektor spielen andere Kennzahlen oft eine wichtigere Rolle.

Die Interpretation des CVA muss immer im Branchenkontext erfolgen. Unterschiedliche Geschäftsmodelle und Investitionszyklen führen zu verschiedenen CVA-Niveaus, die nicht direkt vergleichbar sind. Ein negativer CVA muss nicht zwangsläufig problematisch sein, wenn er beispielsweise auf hohe Zukunftsinvestitionen zurückzuführen ist.